Wahlen 2020

 Kandidaten Reserveliste 
Platz 1Otto Bodenheimer 
Platz 2Tanja Tschöke 
Platz 3Jürgen Appelt 
Platz 4Julia Decker 
Platz 5Andreas Stach 
Platz 6Ilona Bartocha 
Platz 7Jochen Kliebisch 
Platz 8Kirsten Petereit-Fredl 
Platz 9Peter-Paul Marienfeld 
Platz 10Renate Lazar 
Platz 11Eugen Cramer 
Platz 12Hermann Morisse 
Platz 13Matthias Wagner 

Die Lüdenscheider Nachrichten haben im Vorfeld der Kommunalwahlen allen teilnehmenden Parteien unterschiedliche Fragen aus verschiedenen Bereichen gestellt.
Hier findet Ihr unsere Statements.

22.08.2020

Welche Priorität hat für Ihre
Partei der Klima- und Umweltschutz?

Bündnis 90/Die Grünen ist die Umweltschutzpartei. Insofern ist der Klima- und Umweltschutz für uns von allergrößter Bedeutung. Dies ist eine unserer Kernkompetenzen. Global denken – lokal handeln. Das ist unser kommunalpolitisches Motto.  Die entscheidenden politischen Weichenstellungen für eine wirksame und nachhaltige Klimapolitik wird sicher nicht vorwiegend auf kommunaler Ebene erfolgen. Trotzdem muss die Stadt alles in ihrer Macht stehende tun, um  ihren Beitrag dazu zu leisten, die drohende Klimakatastrophe zu verhindern! Die wissenschaftlich ermittelten Fakten lassen unseres Erachtens auch nichts anderes zu.

Darum lehnen wir die Erweiterung von Rosmart ab, weil wir der Meinung sind, dass es intelligentere Lösungen gibt, wie zum Beispiel Leerstände zu nutzen.

Wir sind der Überzeugung, dass die Windenergie einer der wichtigsten Bausteine für die Energiewende darstellt und einen wesentlichen Beitrag dazu leisten kann, die drohende Klimakatastrophe zu verhindern. Windräder sollten möglichst dort aufgestellt werden, wo wenig Siedlung oder Wohngebiete sind. Denkbar wären zum Beispiel ehemalige Waldflächen, die zur Verfügung stehen, weil die Bäume durch den Borkenkäferbefall gefällt werden mussten. Eine andere Idee ist, Anlieger einen geldwerten Vorteil in Form von deutlich geringeren Stromkosten anzubieten .

Die Umsetzung des Klimakonzeptes der Stadt Lüdenscheid wird der Schwerpunkt unserer Ratsarbeit in der folgenden Legislaturperiode sein.

 

15.08.2020

Womit machen Sie Lüdenscheidern Hoffnung/Mut,die Angst um ihren Job haben?

Die tiefgreifende weltweite Wirtschaftskrise in Folge der Pandemie ist zunächst überwiegend konjunktureller Natur, d.h. es kann mittelfristig auch schnell wieder aufwärts gehen. Es ist dabei zu bedenken, dass es seit über zehn Jahren schon keine gravierende Wachstumseinbrüche mehr gab, es wäre also ohnehin mit einer Schwächephase zu rechnen gewesen. 

Allerdings gibt es aber auch einen tiefgreifenderen Umbruch in der Wirtschaft, der uns im Sauerland trifft, dessen sollte man sich bewußt sein. Dass der Strukturwandel weg von der Industrie hin zu Dienstleistungen nicht für alle Zeiten  an unserer Region vorbeigehen kann (wir sind diesbezüglich deutschlandweit inzwischen schon eine Besonderheit), sollte jedem klar sein. Die aktuelle Wirtschaftskrise verschärft und beschleunigt insoweit möglicherweise nur das unvermeidliche. 

Aber: das Märkische Sauerland ist wirtschaftlich schon lange nicht mehr durch Bodenschätze oder geographische Gegebenheiten begünstigt, unser wichtigster Standortfaktor sind die gut ausgebildeten, erfindungsreichen und motivierten Arbeitnehmer – und Unternehmer!  Die Region hat aber durch die vorhandene Kompetenz alle Chancen, gestärkt aus der Krise hervorzugehen, auch wenn es einige Jahre des Umbruchs geben mag.

08.08.2020

Welche Rolle spielt das Auto in Ihrem Verkehrskonzept der Zukunft?

Das Auto hat in den letzten sechs Jahrzehnten quasi die Rolle des Alleinunterhalters in der Verkehrspolitik gespielt – es ist Zeit für einen Wechsel!

Sicher ist die komplette Rückführung des Autoverkehrs in unserer zum Teil auch ländlich geprägten Region nicht realistisch, es bedarf aber vieler Anstrengungen in dieser Richtung, um den motorisierten Individualverkehr auf ein Maß zu stutzen, dass auch mit umweltfreundlichen Technologie darstellbar ist. Es ist nicht zielführend, einfach den derzeitigen Verkehrsmix nur auf andere Energieträger umzustellen, da z. B. auch die Batterieherstellung Umweltprobleme mit sich bringt. Wo diese Bemühungen an Grenzen stoßen, muss auch die Raumplanung zu einer Verkehrsreduzierung beitragen: d. h. im Zweifelsfalle keine neuen Wohngebiete dort zu planen, wo es im Nachhinein nicht ohne Autoverkehr funktionieren kann.

01.08.2020

Wie wollen Sie die Bürger finanziell entlasten?

Angesichts der tiefgreifenden Wirtschaftskrise wäre auch eine vermiedene zusätzliche Belastung der Bürger ein Fortschritt. Wir schlagen daher für die kommenden zwei Jahre ein Moratorium bei der Anpassung von städtischen Abgaben und Gebühren vor, die sonst aufgrund der geltenden Regeln aufgrund von Nachkalkulationen steigen müssten (z. B. Müllgebühren, Strassenreinigungsabgaben etc.). 

Weitere Steuererhöhungen verbieten sich offensichtlich, da Lüdenscheid in den allgemeinen Hebesätzen schon jetzt oft deutlich über dem Landesdurchschnit liegt. Ob allerdings mittelfristig nennenswerte Steuerentlastungen möglich (und sinnvoll) sind, ist aber unseres Erachtens zur Zeit nicht seriös zu beurteilen.