Liebe Lüdenscheider*innen
die Kommunalwahl am 13. September findet in einer besonderen Zeit statt. Das Leben hier in Lüdenscheid ist anders geworden. Wir tragen Masken, wir halten Abstand. Die Lüdenscheider Kinder sind wochenlang nicht zur Schule oder in die Kita gegangen. Viele Eltern – gerade Frauen – arbeiten am Limit zwischen Job, Kindern und Haushalt. Viele Mitbürger*innen haben ihren Job verloren oder befinden sich in Kurzarbeit.
Gleichzeitig haben wir alle gesehen, wozu wir gemeinsam imstande sind: Unsere Ärzte*innen und Pfleger*innen leisten täglich vollen Einsatz. Nachbar*innen helfen sich gegenseitig und kommen in Kontakt. Fans und Kund*innen unterstützen ihre Lieblingskünstler*innen, Läden und Restaurants um die Ecke.
Diese Krise stellt jedoch vieles in Frage. Vielleicht fragen auch Sie sich:
Wie sieht die Zukunft hier in Lüdenscheid für mich und für meine Familie aus?
Wie und wo werden wir arbeiten und lernen?
Wie werden wir uns fortbewegen?
Wie wird das Leben in Lüdenscheid, wenn es immer mehr heiße Sommer gibt und die Bäume, Pflanzen und Wiesen vertrocknen?
Wir GRÜNE suchen schon lange Antworten auf diese Fragen. Mit der Überzeugung: Wer heute Entscheidungen trifft, muss schon an morgen denken.
Die Kommunalwahl im September sowie die künftige Politik in unserer Stadt wird sowohl von dem Pandemiegeschehen als auch vom überaus notwendigen Klimaschutz bestimmt sein.
Wir legen Ihnen hier ein Wahlprogramm vor, das beide Aspekte berücksichtigt. Die Finanzierung kommunaler Aufgaben muss trotz wachsender Ausgaben für die Auswirkungen der Pandemie weiter gesichert sein und die Ausgaben für den Klimaschutz halten wir für notwendig investiertes Geld in die Zukunft unserer Kinder und Enkel.
Wir freuen uns sehr, dass wir im Rat einstimmig das Klimaschutzkonzept für unsere Stadt verabschiedet haben. Jetzt folgt die Umsetzung und wir garantieren Ihnen, dass wir uns nachhaltig mit unserer ganzen politischen Kraft für den Erhalt unserer Umwelt einsetzen werden.
Die jungen Leute unserer Generation wissen, dass sie den Folgen des Klimawandels am längsten und stärksten ausgesetzt sein werden. Sie wehren sich konsequent und das ist gut so. Für sie – für unsere Kinder und Enkel – lohnt es sich, Ökologie und Ökonomie in Einklang zu bringen!
Die Corona-Krise hat uns allen nochmals deutlich gezeigt, dass das Wohlergehen einer ganzen Gesellschaft nicht ausschließlich durch eine möglichst liberale Marktwirtschaft gesichert werden kann – in gewissem Sinne waren die letzten Monate sogar eher vom Versagen der sonst so hochgelobten Leistungsträger der freien Wirtschaft geprägt (siehe Tönnies, Wirecard etc.), während staatliches Handeln und die Solidarität der Bürger untereinander gefragt waren.
Auch bei der Bewältigung der Klimakrise muss angesichts der Dringlichkeit wieder verstärkt auf diese beiden Säulen gesetzt werden: entschlossene Aktionen der Politik und gesellschaftlicher Zusammenhalt werden in den Fokus rücken. Eine Kommune hat hier, verglichen mit den anderen staatlichen Ebenen, nicht sehr viele Handlungsmöglichkeiten – aber gerade deshalb müssen wir diese konsequent nutzen!
GRÜN ist, wenn aus Wir Wirklichkeit wird.
Die Pandemie hat deutlich gemacht, dass wir gemeinsam stärker sind. Sie hat auch gezeigt, dass wir in Krisenzeiten auf unsere Solidarität bauen müssen und nicht auf Hass und Ausgrenzung. Wir GRÜNE wollen diesen Geist erhalten und die Menschen fördern, die sich weiter für eine offene Gesellschaft einsetzen. Wir wollen unsere soziale Infrastruktur ausbauen, Barrieren abbauen, Orte der Begegnung schaffen und unser Gemeinwesen stärken. Wir setzen uns in Land und Bund dafür ein, dass Lüdenscheid genügend finanzielle Unterstützung erhält, um kluge Investitionen in die Zukunft leisten zu können.
Gerade die jungen Menschen in Lüdenscheid haben in der Corona-Krise ungeheure Solidarität mit den Älteren und verletzlichen Gruppen in der Gesellschaft gezeigt. Wir sind als Gesellschaft gefordert, ebenfalls solidarisch mit der jungen Generation zu sein, indem wir ihre Zukunft sicher und lebenswert gestalten und ihrer Stimme Gehör verschaffen. Gegen das Corona-Virus haben wir noch nicht das Gegenmittel, aber wir werden es irgendwann entwickeln. Gegen die Klimakrise gibt es keinen Impfstoff. Deshalb setzen wir Grüne uns mit ganzer Leidenschaft für Klimaschutz ein, der hier in Lüdenscheid beginnt.
In den nächsten Jahren werden die Weichen für eine klimaneutrale Zukunft gestellt. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass Lüdenscheid hier nicht als trauriger Nachzügler ins Ziel kommt, sondern beispielgebend vorangeht.
Wir GRÜNE, das sind Bürger*innen aus Lüdenscheid, die sich schon lange oder auch erst seit kurzer Zeit für unsere Stadt engagieren. Viele von uns kommen aus Initiativen, aus Lüdenscheider Unternehmen oder dem Bildungssektor. Uns alle eint, dass wir hier in Lüdenscheid etwas ändern wollen, denn unsere gemeinsame Zukunft wird hier entschieden.
Besuchen Sie uns an unserem Wahlstand in der Stadt, rufen Sie uns an oder nutzen Sie Social media! Uns interessiert Ihre Meinung, diskutieren Sie mit und bringen Sie sich im Gespräch mit uns für eine grüne Politik in Lüdenscheid ein!
Ortsverband und Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Lüdenscheid, 26.08.2020
Klimaschutz
Unser Klima ist in einer existenziellen Krise. Damit es nicht zu einer Katastrophe kommt, müssen wir den Ausstoß von Treibhausgasen in allen Bereichen drastisch reduzieren: Im Verkehr, beim Bauen und Heizen, beim Stromverbrauch, in der Landwirtschaft, …
In die Erdatmosphäre passen noch 720 Gigatonnen (Milliarden Tonnen) CO2, wenn wir es schaffen, die Erderwärmung auf +2 Grad zu begrenzen Da wir alle zusammen pro Jahr etwa 38 Gigatonnen emittieren, bleiben uns noch knapp 19 Jahre. Um das Pariser Klimaziel zu erreichen, dürften es pro Mensch und Jahr nicht mehr als 2 Tonnen sein; in Deutschland sind es 9 Tonnen.
Klimaschutz ist aktive Wirtschaftsförderung. Von den erneuerbaren Energien profitieren der Mittelstand, das örtliche Handwerk und letztlich alle Bürger*innen. Führende Unternehmen fordern gerade nach Corona mehr Aufmerksamkeit für den Klimaschutz. Diese Industrie sieht sich als Teil der Lösung von Klimaproblemen.
Hier gilt es Pionierarbeit in Lüdenscheid zu leisten, denn ein hoher Anteil an Industrieproduktion und teils ländlicher Struktur stellen besondere Herausforderungen dar. Echter Klimaschutz unter erschwerten Bedingungen als Erfolgsmodell.
Die wissenschaftliche Debatte ist längst zu Ende, die Ziele sind auf allen politischen Ebenen definiert – Lüdenscheid darf bei der Umsetzung nicht hinterherlaufen!
Dafür setzen wir uns ein:
- Das im Rat beschlossene städtische Klimaschutzkonzept ist endlich entschlossen umzusetzen, weitere Verzögerungen sind angesichts der erschreckenden Zahlen nicht zu rechtfertigen.
- Mehr Personal für Klimaschutz einstellen. Klimaschutz muss eine zentrale Rolle in der Stadtverwaltung einnehmen.
- Die Rolle des heimischen Waldes muss neu definiert werden: Seine Funktion als Co2-Senker und Feuchtigkeitsspeicher muss in den Vordergrund treten, ggf. sind Waldflächen seitens der Stadt aufzukaufen, wo die angemessene Wiederaufforstung durch private Besitzer nicht gelingt.
- Keine Steinwüsten mehr in den Vorgärten – wir müssen mehr Platz für Insekten schaffen.
Das Klima wird heißer – auch deshalb brauchen wir viel Grün in der Stadt. Bäume sind unverzichtbar. Sie sorgen für Kühlung und Schatten, fangen Stäube ab, liefern Sauerstoff und machen unsere Städte schöner. Stadtbäume helfen bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Für die Pflege können Baum- und Baumscheibenpatenschaften ausgelobt werden. Oder Haus- und Straßengemeinschaften übernehmen die Pflege von kleinen Grünflächen. Wir haben seit 2013 die Pflege einer kleinen Parkanlage am Kulturhaus übernommen.
Hausfassaden und -dächer sind geeignete Flächen für eine Begrünung. Wir wollen, dass in Lüdenscheid mehr Gebäude und geeignete Flächen für die Begrünung genutzt werden.
Dafür setzen wir uns ein:
- Hecken, Wege und Wiesen so schonend pflegen, dass möglichst viel Natur, Insekten- und Vogelarten gedeihen können.
- Mehr Bäume und Hecken an Wegen und Straßen pflanzen – auch im Stadtkern.
- Haus- und Fassadenbegrünungen im Dialog mit den Eigentümer*innen ergänzen.
- Pflanzaktionen in der Kernstadt auf öffentlichen Flächen gestatten, Blühmischungen kostenlos verteilen.
- Ein Konzept „Stadtgrün“ für die Entwicklung der Grünflächen erstellen.
Verkehr
Wir Menschen sind mobil bis ins hohe Alter. Viele der täglich zurückgelegten Strecken sind kürzer als 5 km. Andere Menschen müssen aber auch in die benachbarten Städte pendeln. Für all diese Bedarfe brauchen wir in Lüdenscheid einen guten Mix der Angebote.
Immer mehr Menschen setzen auf den Gesundheitsaspekt beim Radfahren, in der Freizeit und auf dem Weg zur Arbeit – in Lüdenscheid bevorzugt mit dem E-Bike. Viele entdecken damit die Vorzüge des Fortkommens mit dem Fahrrad in Lüdenscheid und leisten damit auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Für die Zukunft möchten wir mehr Menschen dazu bewegen, Alternativen zum Auto zu entdecken. Neben Radwegeverbindungen von Nord nach Süd und von Ost nach West, ist eine gerechte Gestaltung der Mobilität notwendig. Wurde früher der Verkehrsraum von der Mitte der Straße – also vom Auto her geplant – so sind heute die Bedarfe der Fußgänger und Radfahrer bevorzugt zu berücksichtigen. Weniger Autoverkehr in Großstädten kann jeder, wir wollen es auch in Lüdenscheid schaffen. Es muss nur wirklich gewollt werden!
Denn für uns gilt: Eine Stadt für Menschen – nicht für Autos!
Dafür setzen wir uns ein:
- Bei jeder Straßenbaumaßnahme muss die Umverteilung der Verkehrsfläche zugunsten umweltgerechterer Bewegungsarten eingeleitet werden, der Verkehrsfluss muss darunter nicht leiden.
- Beim Radverkehr sind die unterschiedlichen Bedürfnisse von Alltagsverkehr, Familien und Freizeit- bzw. Tourismusverkehr gleichermaßen zu berücksichtigen.
- Ein Aktionsplan für einige durchgehende innerstädtische Verbindungen entlang der Hauptachsen kann dem Umstieg auf das Rad zum Durchbruch verhelfen.
- Ein fester Prozentsatz der Ausgaben für Straßenbau wird dem Ausbau der Radwege vorbehalten.
- Der ÖPNV muss billiger und akzeptabler werden. Bahnfahren muss eine echte Alternative zum Auto werden. Dafür müssen die Taktung und die Preisstruktur attraktiver werden.
- Ein Elektrobus verbindet bequem die Innenstadt: Vom Knapp bis zum Graf-Engelberts-Platz
- Dann gelingt auch eine autofreie Innenstadt bis zum Jahr 2030.
Dies soll ein besonderes Projekt für uns sein:
- Alle Paketdienste sammeln ihre Pakete an einem zentralen Ort in der Nähe der Autobahn. Dort wird umgeladen und (Elektro-)Fahrzeuge bringen die Güter zu den Kunden. Dadurch belasten weniger Lieferfahrzeuge der unterschiedlichsten Paketzulieferer die Innenstadt und die jeweiligen Wohngebiete.
Stadtentwicklung und Wirtschaft
Die Coronakrise wird den kommunalen Haushalt in den kommenden Jahren erheblich belasten. Für uns GRÜNE ist es gerade in dieser Phase wichtig, Investitionen in Umwelt- und Klimaschutz zusammen mit anderen Investitionen (z. B. für die Altstadt) durchzuführen. Sie sind ein wesentlicher Beitrag zur wirtschaftlichen Erholung in den kommenden Jahren und ein Konjunkturmotor für den regionalen Mittelstand.
Neben Impulsen für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort Lüdenscheid, geht es um die Weiterentwicklung als soziale, klimafreundliche und lebenswerte Stadt.
Hier muss die Stadt entschlossener als bisher ihre Möglichkeiten der Steuerung wahrnehmen, um einen bestmöglichen Standard und die Klimaziele zu erreichen.
Die Corona-Krise verändert die finanziellen Grundlagen auch für die Stadt Lüdenscheid. Wie hoch der angekündigte ökonomische Schock sein wird, ist noch nicht bezifferbar. Somit ist eine Vorhersage über die tatsächlich eintretenden Einschnitte für Lüdenscheid aktuell nicht möglich. Zu den ersten Aufgaben des neuen Rats wird es gehören, sich einen genauen Überblick über den Haushalt und die Finanzen zu verschaffen. Dies wird zu einer Neubewertung der ökonomischen Lage der Stadt führen.
Wir GRÜNEN sehen es als unsere Aufgabe an, den Prozess der Neubewertung offen und transparent zu führen. Wirtschaft, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit gehören dabei zusammen.
Dafür setzen wir uns ein:
- Durch die Auswirkungen der Corona-Krise ist die finanzielle Handlungsfähigkeit der Stadt langfristig gefährdet. Es darf nicht bei einmaligen Zuwendungen übergeordneter Instanzen bleiben.
- Die mittelfristige Rückkehr zu einer nachhaltigen Finanzpolitik wird durchaus schwer, umso wichtiger ist es, die jetzt zusätzlich verausgabten Mittel sinnvoll einzusetzen. Nachhaltige Zukunftsinvestitionen sind im Hinblick auf das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2050 entsprechend zu priorisieren.
- Die schwere Wirtschaftskrise darf auch auf kommunaler Ebene nicht durch eine panische Sparpolitik zusätzlich verschärft werden. Das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts muss folglich – soweit dies rechtlich möglich ist – zunächst zurückgestellt werden.
- Seit Jahrzehnten ist die Bevölkerungszahl in unserer Region tendenziell rückläufig, auch die Anzahl der Arbeitsplätze (zumindest in Vollzeitäquivalenten) bleibt ungefähr gleich. Trotzdem wird ungebremst immer mehr Freifläche versiegelt – dass muss ein Ende finden! Trotz des immensen Flächenverbrauchs für Wohnungsbau bleiben sozial schwächere Wohnungssuchende auf der Strecke. In Lüdenscheid muss es mehr bedarfsgerechten, bezahlbaren Wohnraum für ALLE geben.
- Der Wohnungsbaubedarf kann durch Nachverdichtung (Neubau) und Anpassungen (Sanierungen) im bereits besiedelten Stadtgebiet gedeckt werden.
- Es müssen alle Möglichkeiten genutzt werden, um den sozialen Wohnungsbau wieder in Schwung zu bringen.
- Altersgerechtes Wohnen in der Innenstadt auch im sozialen Wohnungsbau.
- Neue Gewerbegebiete dürfen nur bei flächenmäßig entsprechender Renaturierung in gleichem Umfang entstehen. Dies gilt auch bei regionaler Zusammenarbeit mit anderen Kommunen.
- (Industrie-) Brachflächen sind bevorzugt für neue Industrieansiedlung zu nutzen.
- Die Lüdenscheider Wirtschaft ist außergewöhnlich stark industriell geprägt – ob dies in den nächsten Jahren so bleiben kann, ist ungewiss. Die Stadt muss hier auf Veränderungen vorbereitet sein – ständige Weiterbildung der Arbeitnehmer ist hier der Schlüssel. Dies kann auch Aufgabe der Stadt in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern (Arbeitgeber, Gewerkschaften) sein.
- Eine Bebauung von Rosmart und dem Brenscheider Tal lehnen wir strikt ab.
Soziales Leben und Demokratie
Lüdenscheid steht vor großen Herausforderungen. Wir stellen uns dem demographischen und ökologischen Wandel und den Auswirkungen des Corona-Virus. Die Corona-Krise verdeutlicht, wie wichtig Solidarität und die Beziehung zu anderen Menschen sind, wie sehr Isolation zu Vereinsamung führen kann.
Funktionierende soziale Strukturen bieten Halt und fördern Gesundheit. Sie gewährleisten ein friedliches Miteinander mit Menschen unterschiedlicher Herkunft. Unsere Stadt soll sich zukunftsfähig für alle Generationen und offen für kulturelle und geschlechtliche Vielfalt entwickeln.
Alle Menschen sollen gleichberechtigt am Leben teilnehmen – mit und ohne Behinderungen. Wir GRÜNEN unterstützen das Recht auf eine menschenwürdige Existenz und auf eine selbstbestimmte Lebensführung, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Nationalität, sexueller Orientierung und sozialer Stellung. Es ist normal, verschieden zu sein.
Durch Corona sind vor allem Familien mit Kindern unverschuldet in finanzielle und persönliche Krisen geraten und benötigen Hilfen. Wir wollen ein kommunales Netzwerk, vergleichbar mit dem Netzwerk „Frühe Hilfen“, schaffen. Ziel ist die Zusammenführung aller Institutionen, die sich um die Bedarfe Lüdenscheider Familien mit älteren Kindern und Jugendlichen kümmern. Es handelt sich um ein niederschwelliges Beratungsangebot, das Lotsenfunktion beinhaltet.
Dafür setzen wir uns ein:
- Barrierefreier Ausbau öffentlicher Gebäude.
- Keine Umkehr des gesellschaftspolitischen Fortschritts im Bereich der Rollenverteilung, bzw. der Emanzipation aufgrund des Lockdowns.
- Bildung eines Netzwerkes für Familien mit älteren Kindern.
- Einführung einer digitalen Übertragung der Rats- und Ausschusssitzungen um die Transparenz der Kommunalpolitik zu erhöhen und Teilhabe auf neuen Wegen zu ermöglichen.
Bildung und Chancengleichheit
In den Kitas werden die Kinder elementar auf das Leben vorbereitet. Dabei sind die Anforderungen in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen: Neben der Bildungs-, Erziehungs- und Elternarbeit engagieren sich Kitas im Bereich der Integration und Inklusion. Sie sind erste Anlaufstelle bei familiären Problemen, vernetzen Stadtteile, bereiten auf die Schule vor, achten auf Kinderrechte und die Berücksichtigung des Kindeswohls und vieles mehr!
Um diese Aufgaben erfüllen zu können, benötigen Kitas ausreichende Ressourcen. Eltern wünschen sich nicht nur, dass ihre Kinder tagsüber untergebracht sind. Sie wünschen sich vor allem, dass ihre Kinder gut und zuverlässig betreut sind, dass die Kindergärten ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag gerecht werden können. Dabei möchten wir Kinder, Eltern und Kitas tatkräftig unterstützen.
Dafür setzten wir uns ein:
- Ausbau der Betreuungsplätze in Kitas oder Tagespflege.
- Bedarfsgerechte Öffnungszeiten der Kitas in Randzeiten.
- Für eine gute Qualität in den Kitas und hohe Kita-Freibeträge.
- Unterstützung innovativer Kita-Projekte (z. B. Waldkindergarten).
- Ausbau der präventiven Unterstützungsstrukturen für Kinder und Familien mit dem Ziel eines selbstbestimmten Lebens.
Wir GRÜNEN stehen für gerechte Bildung – für den Zugang zu kostenlosen (Ganztags-) Schulen und gemeinsamem Lernen, zu Laptops und zum Internet, zum Ausbau der digitalen Infrastruktur. Corona hat deutlich gemacht, dass unsere Schulen zurzeit für die digitale Arbeit nur unzureichend ausgestattet sind. Glasfaserkabel, WLan und die entsprechenden digitalen Lernmittel wie z. B. Whiteboards und Tablets fehlen.
Deswegen ist der Ausbau der digitalen Infrastruktur unserer Schulen wichtig und muss zügig vorangebracht werden.
Es muss sichergestellt werden, dass Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien nicht auf der Strecke bleiben und auch Zugang zu den notwendigen Endgeräten haben. Wartung und Administration der Geräte müssen gewährleistet sein.
Ab 2025 besteht der Rechtsanspruch auf einen Platz im Offenen Ganztag. Dies kann nur gelingen, wenn die Schulen gut ausgestattet sind – mit Personal, Raum, Material, Angeboten. Der Ganztag ist mehr als nur Betreuung.
Kinder müssen sich wohlfühlen, um gut zu lernen.
Dafür setzen wir uns ein:
- Das geplante „Lernfabriksken“ im Rahmen der Regionale 2025 ist ein weiterer Baustein, um die Schulen bei der digitalen Umsetzung zu begleiten. Wir unterstützen dieses Projekt, da wir es als Bereicherung der Lüdenscheider Bildungslandschaft ansehen.
- Ausbau der Digitalisierung im Zusammenhang mit zukunftsorientierten Unterrichtsmethoden.
- Unterstützung innovativer pädagogischer Schulkonzepte.
- Förderung von demokratischer Bildung in der Schule.
- Schulsozialarbeit an jeder Schule.
- Genügend Platz für die OGS. Deswegen sollen alle Grundschulen bis dahin zweizügig werden. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass die räumlichen Voraussetzungen geschaffen werden.
- Für die Umsetzung einer eng verzahnten OGS braucht es hinreichendes Fachpersonal.
Eine lebendige Stadt braucht Kinder und Jugendliche, die sich hier zu Hause und ernst genommen fühlen. In dieser Hinsicht hat sich in den letzten Jahren – nicht zuletzt auch auf GRÜNE Initiative – viel getan. Seit einiger Zeit wird aber deutlich– wie bei „Fridays for future“ -, dass viele Jugendliche sich angesichts der Klimakrise existenzielle Sorgen um ihre Zukunft machen. Sie fordern von der Politik, dass sie die Lösung der Klima- und Umweltkrise nicht auf die ferne Zukunft verschiebt. Als Grüne Partei ist genau das unser Ziel!
Dafür setzen wir uns ein:
- Keine finanziellen Kürzungen im Bereich Kinder, Jugend und Familie.
- Ausbau flexibler Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit.
- Weiterer Ausbau von Kultur- und Freizeitangeboten für junge Menschen.
- Schaffung neuer Angebote für gleichgeschlechtlich orientierte Jugendliche.
- Dauerhafte Finanzierung mindestens einer Stelle für Streetwork.
Kultur
Menschen aus mehr als hundert Nationen leben „vereint“ in Lüdenscheid. Das ist ein Reichtum, der sich auch in der Kultur spiegeln sollte. Dazu gehören Tanz, Musik, Dichtung, Poetry-Slam, Kunst, Film u.a. Der Austausch fördert und erleichtert das Zusammenleben und Verständnis untereinander.
Dafür setzen wir uns ein:
- Für eine bessere Zusammenarbeit der verschiedenen kulturellen Träger und für ein Jahresthema, das sie jeweils als „Lüdenscheider Leuchtturm der Kulturen“ mit den Bürger*innen, Vereinen und Gruppen in der Stadt verwirklichen.
- Die lokale Kultur und Geschichte sollen noch besser erforscht werden. Die Ergebnisse sollten dokumentiert und künstlerisch so zur Geltung gebracht werden, dass eine lebendige lokale und regionale Kulturszene wachsen kann. Die ist für ein ideenreiches und zukunftsfähiges Zusammenleben wichtig.
- In der neuen Dauerausstellung des Museums für Stadtgeschichte sollte deshalb besonders die lokale Kultur- und Sozialgeschichte der letzten hundert Jahre vorkommen, die zur Entwicklung der Gegenwart führte und deren Kenntnis uns eine Orientierung für die Zukunft ist. Der Tod von 4.000 Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus ermahnt uns, in Lüdenscheid für Freiheit, Frieden, Toleranz und Demokratie tätig zu sein.
- Natürlich kann man nicht alles Alte erhalten, weil dafür das Geld fehlt. Deshalb ist eine sinnvolle Auswahl und die Frage nach der zukunftsfähigen Entwicklung unserer Stadtgesellschaft (wirtschaftlich, sozial, ökologisch und generationengerecht) Maßstab für unser Denken und Handeln.
- Die unterschiedlichen Kulturdenkmäler in der Umgebung Lüdenscheids sollen gestärkt werden, dafür ist auf die teure Sanierung des Bremecker Hammers zu verzichten.
- Der (Jugend-)Austausch mit Europa und besonders unseren Partnerstädten sollte noch mehr gefördert werden, um die wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und friedlichen Beziehungen zu stärken.
- Die Lichtrouten sollen beibehalten werden und ebenso soll sich das Bautz-Festival etablieren können.
Am 13. September gilt es:
Global denken – lokal handeln!
MEHR GRÜN FÜR LÜDENSCHEID
Dafür brauchen wir IHRE Stimme!